Stadt Bernau bei Berlin

Wo Mittelalter und Moderne verschmelzen
Als einer der Endpunkte der Berliner S-Bahn ist Bernau nur einen Katzensprung von der Hauptstadt entfernt. Die Kleinstadt besticht durch ihre Gegensätze – dem Versuch, in der Baukultur Mittelalter und Moderne zu verschmelzen. Spaziergänge entlang der komplett den Stadtkern umschließenden restaurierten Stadtmauer mit Stein- und Hungerturm, dem Kantorhaus als ältestem Wohnhaus, dem Museum im Henkerhaus und der spätgotischen St. Marienkirche führen Hunderte von Jahren zurück. Das gilt auch für das Hussitenfest an jedem zweiten Juniwochenende im Jahr. Dann feiert die ganze Stadt mit tausenden Gästen und historischen Ritterspielen die – erfolglose – Belagerung Bernaus 1432 durch die Hussiten
Der Streifzug durchs Zentrum allerdings versetzt in die 70er Jahre, als große Teile der maroden Altstadt abgerissen und auf historischem Grundriss durch Plattenbauten ersetzt wurden. Bernau gehörte zu vier Modellstädten der DDR, in denen zur Behebung der Wohnungsnot alte Stadtzentren mit industriell vorgefertigten, für kleinstädtische Strukturen angepassten Plattenbauten neu bebaut wurden. Von diesem umstrittenen, inzwischen an Akzeptanz gewinnenden städtebaulichen Experiment können sich an Baukultur interessierte Besucher selbst ein Bild machen. Für diese lohnt dann auch der Abstecher zum denkmalgeschützten Ensemble der 1928 bis 1930 für den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund ADGB erbauten Bundesschule. Der nach seinem Architekten Hannes Meyer benannte Campus dient heute Seminar- und Lehrzwecken, das Gebäudeensemble gilt als bedeutendstes Bauhausobjekt neben dem Bauhausgebäude in Dessau.
(Text Bettina Erdmann)
www.bernau-bei-berlin.de
Einen Film zur Bernauer Innenstadt finden Sie hier:
Bernauer Innenstadt - Einkaufen, Bummeln, Genießen (Youtube-Link)
Bernau bei Berlin

Von den drei Stadttoren gibt es heute noch das Steintor. Es steht am östlichen Ende der Berliner Straße. Durch zwei Wehrgänge ist es mit dem Hungerturm verbunden. Seit 1882 werden im Steintor (einer Abteilung des Heimatmuseums) die Schätze der Vergangenheit gehütet.
mehr über Museum Steintor mit Hungerturm lesen und kommentieren »
Unweit der Mühlenstraße befindet sich das in die Stadtmauer eingelassene, etwa 250 Jahre alte Henkerhaus, einst Wohnsitz des Scharfrichters. Heute gehört es zum Heimatmuseum und präsentiert Werkzeuge seiner ehemaligen Hausherren, unter anderem das Richtschwert aus dem 16. Jahrhundert und einen Schandstein für zanksüchtige Weiber.
mehr über Museum Henkerhaus lesen und kommentieren »
Das Wolf Kahlen Museum ist dem umfassenden Lebenswerk des Medienkünstlers Wolf Kahlen gewidmet. Das Museum zeigt repräsentative Leihgaben zentraler Werke von 1956 bis heute. Wolf Kahlen gehört zu den einflussreichsten Medienpionieren in der Film-, Video-, Foto- und Klangkunst.
mehr über Wolf-Kahlen-Museum lesen und kommentieren »
Die von Hannes Meyer und Hans Wittwer konzipierte und im Mai 1930 fertig gestellte Bundesschule des ADGB in Bernau bei Berlin ist ein Werk des Bauhauses in Dessau, jener führenden Hochschule für Gestaltung, die heute als die weltweit bedeutendste Kunstschule im vergangenen Jahrhundert eingeschätzt wird.
mehr über Bauhausdenkmal Bundesschule lesen und kommentieren »
Das imposanteste und geschichtlich bedeutendste Bauwerk Bernaus ist zweifellos die Marienkirche. Sie wird zu den schönsten und bemerkenswertesten Kirchen des märkischen Raums gezählt. Ihre heutige Gestalt erlangte sie durch eine im 14. Jahrhundert beginnende, zweihundert Jahre andauernde Bautätigkeit.
mehr über St. Marienkirche lesen und kommentieren »
Das Kantorhaus ist das älteste erhaltene Fachwerkhaus in Bernau. Es wurde 1582 in der Tuchmachergasse, der heutigen Tuchmacherstraße erbaut. Das Fachwerkhaus weist als einziges der Stadt im Rahmen zwischen der 1. und 2. Etage eine ausgestemmte Inschrift auf.
mehr über Kantorhaus lesen und kommentieren »
Vor der Stadt, hinter dem Mühlentor befindet sich das St.-Georgen-Hospital. Das Sankt-Georgen-Hospital in der Mühlenstraße wurde von der noch heute existierenden Stiftung der reichen Tuchmachergilde (Gründung vermutlich im Jahre 1328) erbaut. Nach der Zerstörung durch die Hussiten wurde das Hospital im 15. Jahrhundert wieder aufgebaut.
mehr über St.-Georgen-Hospital lesen und kommentieren »
Die Galerie Bernau besteht seit 1989. Die Galerie im Stadtkern versteht es ausstellungsbegleitende Veranstaltungen unterschiedlichster Genres mit der Bildenden Kunst zu verknüpfen und so kulturelle Gesamterlebnisse zu schaffen.
mehr über Galerie Bernau lesen und kommentieren »
Als Walter Ulbricht vor dem Ungarn-Aufstand im Jahre 1956 um die Sicherheit der SED-Funktionäre fürchtete, wurde in den darauffolgenden Jahren die sogenannte Waldsiedlung Wandlitz für das SED-Politbüro gebaut und für die Öffentlichkeit abgeriegelt.
mehr über Waldsiedlung lesen und kommentieren »